Vor fast auf den Tag genau 210 Jahren, am 28. Januar 1786, erschien in den Dillenburger
Intell.-Nachrichten eine Anweisung der Nassau-Oranischen Landesregierung:
"... Das Brot muss man niemals frisch und noch weniger warm essen, wenigstens müsse es zwey bis
drey Tage alt sein, ehe es blos oder in Suppen gegessen wird.
Man hüte sich, von solchem Brod sich ganz allein satt zu essen. Wer allerley Gemüse von Kohlraben,
Karotten, Kartoffeln, Fleisch und Speck, Milchspeisen, gute Hülsen-Früchte und gutes gehpftes Bier
dabei geniesst, und bei den Speisen Kümmel, Salz, Ingwer, Pfeffer, Wacholderbeeren, Zwiebeln, Senf,
Meerettig, Thimian, Meyran, Bohnenkraut und dergleichen gewürzte Sachen geniesst, wird den Genuss
von dergleichen ungesundem Brod unschädlicher machen. Aber wer dergleichen schlechtes Mehl in
Suppen, Brey, Klösen, Pfannkuchen und Flammplätzen geniesset, hat noch mehr für die Gesundheit
zu befürchten, als der, der es als Brod geniesst, wo durch die Gährung und Bearbeitung im ein groser
Theil der Schädlichkeit benommen ist.
: Dillenburg, den 7. Januar 1786
Hiesige Fürstl. Landesregierung" Nun dann essen wir eben eine Brotsuppe! Feingeschnittenes
Schwarzbrot wird im Ofen etwas getrocknet.
Brotwürfel in einen Topf geben und Fleischbrühe angiessen und 30 Minuten langsam kochen. Die Suppe
durch ein Sieb streichen. Suppe nochmals erhitzen, aber nicht mehr kochen.
Eier, Sahne und Salz verrühren. In die Suppe geben und vor dem Servieren mit gehacktem Schnittlauch
besteuen.